Namhafte Persönlichkeiten

aus Stadt und Kreis



Magister Adam Francisci (1540-1593)

geb. in Jägerndorf, 1577 in Ansbach als Generalsuperintendent die oberste geistliche Instanz der Markgrafschaft, Rektor der Fürstenschule in Heilsbronn.

Kardinal Johann Kutschker (1810-1881)

geb. in Wiese, Fürst-Erzbischof von Wien, 1881 Beisetzung im Stephansdom im Beisein von Kaiser Franz Joseph.




personen_01.jpgHans Kudlich (1823-1917)

genannt der Bauernbefreier, geb. in Lobenstein; gehörte als Student 1848 dem österr. Revolutionsparlament an und erreichte die Abschaffung der Untertänigkeit und Robotpflichten des Bauernstandes.

Karl Kinzer (1857-1916)

Erbauer der Wiener Hochquellenleitung und der Wasserleitung der Stadt Triest, beteiligt an weiteren Großprojekten in Europa.




Leopold Bauer (1872-1938)

bedeutender Architekt aus der um die Wende vom 19. zum 20. Jh. richtungweisenden Otto-Wagner-Schule, durch zahlreiche Bauten Mitgestalter des Jägerndorfer Stadtbildes.

personen_03.jpgGerhard Taschner (1922-1976)

weltbekannter Geigenvirtuose, mit 19 Jahren von Furtwängler als erster Konzertmeister zu den Berliner Philharmonikern geholt, nach dem Zweiten Weltkrieg Solistenkonzerte in aller Welt. Professor an der Berliner Musikhochschule, Ehrengrab in Berlin.




RobHohlbaum_200.jpgRobert Hohlbaum (1886-1955)

in der ersten Hälfte des 20. Jh. im gesamten deutschsprachigen Raum bekannter Romandichter und Lyriker.

Schriftsteller, Dramatiker, Bibliothekar. Geboren am 28.August 1886 in Jägerndorf; gestorben am 4. Februar 1955 in Graz

Schlesischer Herbst
Nun steht der liebe Wald im roten Brand,
verbunden mit der Tannen dunkler Treue;
der Himmel wölbt sich in verklärter Bläue
fern über dem geschmückten Opferland.

Voll Brombeerruch die Luft - und immer neue
Prunkflammen schlagen aus der Höhenwand,
wie ein Geschenk aus Gotteshand
ist dieses Scheiden ohne Qual und Reue.

Kein Sterben ist´s. Denn winters am Kamin,
wenn Nebelgeister übers Bergland ziehn,
erwacht das Flammenglück aus Ast und Scheit.

Und wer in dieses Feuer gläubig lauscht,
der hört ein Wort. Es tröstet, singt und rauscht
hoch über Herbst und Schmerz: UNSTERBLICHKEIT

Erwin_Ott.jpgErwin Ott (1892-1947), Schriftsteller und Fritz Raida (1888-1981), akademischer Maler aus der Malerfamilie Raida, haben sich mit ihren Werken im lokalen Heimatraum einen Namen gemacht.

Erwin Ott, schöngeistiger Schriftsteller und Dichter aus Jägerndorf
Erwin Ott wurde am 9. Dezember 1892 in Jägerndorf geboren und ist am 14. Dezember 1947 in Lupburg See bei Parsberg/Oberpfalz, an den unmenschlichen Mißhandlungen durch Tschechen zu früh verstorben.

Zunächst absolvierte Erwin Ott die Oberrealschule in Jägerndorf, dann besuchte er das Lehrerbildungsinstitut in Troppau. Dort erhielt er dann seine Ausbildung als Fahlehrer. Er war Offizier in der K. u. K. Armee und an der Südfront in Italien. In den Jahren 1918 - 1938 wirkte Ott als Fachschullehrer in Jägerndorf. Im September 1938 wurde Ott von den Tschechen als "Geisel" nach Stefanau verschleppt. Interessant ist die aufwendige Gestaltung seiner Bücher z.T. durch den Juden Steiner-Prag, der nach der Angliederung des Sudetenlandes in die USA emigrierte und dort 1945 verstarb.

Erschienen sind: "Die Gejagten", Tragik und Schicksal des Sudetendeutschtums zwischen 1935 und 1938 - "Die Gefesselten", das Bild einer Volksgruppe während der Vertreibung aus der Heimat -"Das Ende", Roman vom Zusammbruch der Südfront 1918 - "Erloschenes Licht" ein Hölderlin-Roman - "Der Wanderer", Roman - "Der Geiger Christian", Roman -"Das Drama der großen Tage", Roman - "Der Weg ins Dunkel", ein Lenau-Roman - "Neben dem Wege", Gedichte - "Musik im Schloß", Ein Dittersdorf-Roman "Das Brausende Herz", Roman -"Das Lied eines Lebens", die Geschichte eines alten Mannes - "Das Schicksal reitet", ein Novellenband - "Die Entscheidung", Novellen - "Das Tagebuch von See" - "Aus meiner Jugend"




Hanns Cibulka (1920-2004), Schriftsteller

BRudolfAltvJb67Fo_200.jpgBert RUDOLF

Ein Leben für die Musik




Georg_der_fromme.jpgMarkgraf Georg, ab 1523 Herzog von Jägerndorf

Markgraf Georg von Brandenburg - Ansbach/Bayreuth und Kulmbach aus dem Hause Hohenzollern geb.04. März 1484 gest.21.12.1543.

Im Jahr 1523 verkaufte der Jägerndorfer Fürst Georg von der Schellenberg das Fürstentum am 15. Mai 1523 für 58.900 FL (ungarische Goldgulden) an Markgraf Georg aus dem fränkischen Hause von Hohenzollern. Das Fürstentum Jägerndorf erhob er zum Herzogtum und regierte es von 1523 bis 1543.

Bei der großen Schlacht 1526 bei Mohacs südlich von Budapest an der Donau gegen den türkischen Sultan Suleiman II beteiligte sich Georg mit 15000 Mannen aus Jägerndorf. Dabei sind sein Schwiegervater König Matthias von Ungarn und sein bester Freund der letzte reguläre König von Böhmen, Ludwig II gefallen.

In den Jahren 1528 bis 1530 wurde innerhalb der Stadtmauern ein bis heute stehendes Renaissanceschloss errichtet und Herzog Georg fertigte selbst Zeichnungen und Pläne für sein Schloss an. Wenn man heute auf dem Schlosshof steht, kann man ein Renaissance-Sgraffito bestauen mit einer Reliefdekoration weiblicher Gestalten, die Musik, Drama und Gesang versinnblidlichen. Unter den Arkaden zeigt die Sonnenuhr die Zeit an.

Aus Herzog Georgs Zeiten steht über dem westlichen Eingang der alte Spruch:
JEDER MENSCH HAT SEINE FEINDE
DER REICHE ACHTET DEN ANFANG
WIE WOL ICH HAB DER NEIDER VIEL
NOCH MUS GESCHEHEN WAS GOT HABEN WILL
DER HEIDEN LAS NEIDEN WER NEIDEN MAG
GOT IST MEIN HELFER TAG UND NACHT

Im Osten schließt ein Teil der alten Stadtmauer aus Ziegelsteinen den Schloßhof ab.

Georg_Friedrich.jpgMarkgraf Georg Friedrich , der Sohn von Georg, Herzog von Jägerndorf

Georg Friedrich wurde 1539 geboren und starb am 26.04.1603 in Jägerndorf. Das Herzogtum Jägerndorf mit der Herrschaft Oderberg regierte er sehr erfolgreich von 1543 bis 1603. Es gab eine einheitliche Rechtsverfassung und Verwaltung. Die Amtssprache war deutsch. Unter der fränkisch-hohenzollerschen Regierung erlebte Jägerndorf einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Vom Recht der Münzhoheit wurde rege Gebrauch gemacht und es wurden ganze, halbe und viertel Taler, sowie ungarische Gulden in der Münze Jägerndorf geprägt.

Georg Friedrich hatte von seinen Räten in Jägerndorf seinen Länderbesitz in Schlesien auf das trefflichste verwalten lassen. Der Bauer, anderswo nur wenig beachtet, fand im Jägerndorfischen Schutz und Schirm bei der Regierung. Dieses zählte unstreitig zu den bestregierten Landstrichen Schlesiens und des Reiches.

Georg Friedrich starb am 26. April 1603 und er hat keine Leibeserben hinterlassen. Das Herzogtum Jägerndorf wurde dann vom Kurfürst Joachim Friedrich von Berlin aus bis 1622 regiert. Kaiser Ferdinand II ächtete und enteignete die Hohenzollern und das Jägerndorfer Herzogtum bekam der unbekannte Fürst Karl Liechtenstein vom Kaiser geschenkt.




HerzoAnMar1_200.jpgANNA MARIA, Herzogin von Württemberg (1526-1589)

Tochter von Georg dem Frommen von Brandenburg - Ansbach und der Herzogin Hedwig von Münster

Geboren am 28. Dezember 1526 in den Abendstunden im Schloß in Jägerndorf in Sudeten / Schlesien. Verheiratet seit dem 18. Januar 1544 mit dem Herzog von Württemberg (1515-1568)

Für den Herzog Christoph, der gefeiertste und gepriesenste Fürst Württembergs, war die vortreffliche Gattin ein unschätzbarer Segen.

Anna Maria war eine liebreiche zärtliche Gattin und große Wohltäterin der Armen. Im Jahre 1558 stiftete die Fürdtin die Hofapotheke in Stuttgart.

Den Armen gab sie unentgeltlich Medikamente so oft und so viel sie derselben bedurften.

Sie war die Mutter von 12 Kindern, wovon 4 Söhne und 8 Töchter waren.

Sie starb am 20. Mai 1589 um 6:15 Uhr in Nürtingen im Schloß an einem Schlaganfall. Beigesetzt wurde sie am 9. JUNI 1589 in Tübingen im Chor der Stiftskirche St. Georg.

Nathan_Branitz_200.jpgJoseph Martin NATHAN, Bischof von Branitz / Oberschlesien

Der Gründer der Heil- und Pflegeanstalten in BRANITZ / Oberschlesien wurde am 11. November 1867 in Stolzmühl in Oberschlesien geboren.

Er starb am 30. Januar 1947 in Troppau / Sudetenschlesien.




JosvEichendorf_200.jpgJoseph Freiherr von Eichendorff
Geboren am 10. März 1788 auf Schloß Lubowitz bei Ratibor; gestorben am 26. November 1857 in Neisse / Schlesien
war ein bedeutender Dichter und Schriftsteller der deutschen Romantik.

Wünschelrute (Gedicht) 1835
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.

Heimweh
Wer in die Fremde will wandern,
Der muß mit der Liebsten gehn,
Es jubeln und lassen die andern
den Fremden alleine stehn.

Was wisset Ihr, dunkele Wipfel,
Von der alten, schönen Zeit?
Ach, die Heimat hinter den Gipfeln,
Wie liegt sie von hier so weit!

Am liebsten betracht ich die Sterne,
Die schienen, wie ich ging zu ihr,
Die Nachtigall hör ich so gerne,
Sie sang vor der Liebsten Tür.

Der Morgen, das ist meine Freude!
Da steig ich in stiller Stund
Auf den höchsten Berg in die Weite,
Grüß dich DEUTSCHLAND, aus Herzensgrund!

VPriessnitz_200.jpgVinzenz Priessnitz
Vinzenz PRIESSNITZ wurde anlässlich seines zweihundertsten Geburtstages mit einem Eintrag im Kulturkalender der UNESCO geehrt.

"Es ist nicht die Kälte, die heilt, sondern die Wärme, die durch das kalte Wasser erzeugt wird."
Vinzenz Priessnitz 1799 - 1851